Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

in diesem Jahr findet unsere 10. Interdisziplinäre Trauma-Fachtagung statt. Für den 20. November haben wir renommierte und interessante Fachleute eingeladen, die Vorträge zu dem Schwerpunkt „Trauma und sexuelle Gewalt“ halten werden.

Save the Date – seien Sie dabei, wenn unsere Fachtagung 10jähriges Jubiläum feiert!

Die Veranstaltung findet wie in früheren Jahren im Elmshorner Dienstleistungszentrum (EDZ) statt.
Geplant sind 6-7 Vorträge à 45 Minuten zum Thema Trauma und sexuelle Gewalt. Ein Thema, das uns sehr wichtig ist – vor 30 Jahren wurde der Wendepunkt als Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt gegründet. Inzwischen sind viele andere Fachgebiete und Kooperationen hinzugekommen – wie unser Kooperationsprojekt der Trauma-Ambulanz.

Auf der Fachtagung können Sie sich über den aktuellen Stand der Trauma-Forschung informieren sowie sich mit Kolleg*innen und anderen Fachkräften austauschen.

Außerdem wird es am darauffolgenden Tag auch zwei Workshops zu ausgewählten Themen und Aspekten geben.

 

Wir freuen uns unter anderem auf

  • Dr. med. David Garcia Nuñez  (Leiter Innovations-Focus Geschlechtervarianz am Universitätsspital Basel (USB))
    Trauma unter dem Regenbogen – Stigmatisierung von Geschlechter- und sexuellen Minderheiten
    Das Verhältnis zwischen der Medizin und den verschiedenen LGBTI* Gemeinschaften wird seit eh von multiplen Ambivalenzen geprägt. Diese Situation hat sich nach der Überwindung der diagnostischen Diskriminierung von homo- und bisexuellen bzw. trans Personen nicht grundsätzlich geändert. Innerhalb des medizinischen Systems bleiben LGBTI* Personen „erklärungsbedürftig“ und daher für medizinische Traumatisierungen vulnerabel. Im Vortrag werden Möglichkeiten, um diese traumatogene Dynamik unterbrechen zu können vorgestellt.

 

  • Heinz-Jürgen Voß (Biolog*in, Sexualwissenschaftler*in, Hochschule Merseburg)
    Interkulturelle und intersektionale Sexuelle Bildung – traumasensibel
    Mitunter führen stereotype Vorstellungen von Fachkräften dazu, dass migrantische Jugendliche keine adäquate Sexuelle Bildung erhalten. Aber: Migrantische und geflüchtete junge Menschen beschäftigen sich genauso mit ihrem Kör-per und seinen Veränderungen, mit Gefühlen wie Liebe und Verliebtsein, sexuellem Verlangen etc. (Schmidt/Sielert 2012, 33f.), sodass einer vernünftigen Sexuellen Bildung eher die Vorbehalte der Fachkräfte entgegenstehen. Der Input gibt einen Einblick in das Praxisprojekt zu interkultureller und intersektionaler Sexueller Bildung, das in Sachsen-Anhalt erfolgreich ist.

 

  • Viresha Julia Bloemeke (Hebamme und Heilpraktikerin für Psychotherapie in Hamburg)
    Es war eine schwere Geburt – Auswirkungen von traumatischen Erfahrungen und Unterstützung auf dem Heilungsweg
    Wenn Erlebnisse rund um die Geburt eines Kindes in den Gliedern sitzen, können die daraus folgenden Symptome das Wochenbett, die Bindung zum Kind, das Stillen oder auch eine Folgeschwangerschaft schwerwiegend überschatten. Im Vortrag werden die spezifischen Reaktionen auf eine traumatische Erfahrung veranschaulicht und heilsame Wege der Begleitung vorgestellt.

 

  • Dr. med. Sarah Biedermann (Leitung der Arbeitsgruppe Soziale und Emotionale Neurowissenschaften Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf)
    Folgen von Gewalt in intimen Beziehungen

 

  • Katharina Kärgel (Wissenschaftliche Mitarbeiterin / Soziologin der SRH Hochschule Heidelberg)
    Mediatisierte sexualisierte Gewalt: Grundlagen, Handeln und Haltung

    Digitale Medien werden von Gewaltausübenden zunehmend instrumentalisiert, um sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche anzubahnen, auszuüben, zu begleiten fortzuführen und/oder aufrechtzuerhalten. Für Betroffene ist dies insofern belastend, als sie beispielsweise orts- und zeitungebunden durch Gewaltausübende kontaktiert werden können. Zudem besteht das Risiko, durch einmal hergestellte Missbrauchsabbildungen immer wieder eingeholt zu werden. Der interaktive Impulsvortrag führt in die Formen mediatisierter sexualisierter Gewalt ein und beleuchtet entlang veranschaulichender Beispiele Täter:innenstrategien.

 

  • Kirsten Böök (Juristin, Leitende Ministerialrätin im Niedersächsischen Justizministerium, Leiterin der Referatsgruppe für Prävention und Opferschutz)
    Juristische Aufarbeitung und Therapie‐ ein Konflikt?
    Vor Beendigung des Strafverfahrens darf keine Therapie begonnen werden“- so lautet oftmals ein Rat, auch von Opferanwält*innen und Polizei. Der Vortrag soll diese Frage aus juristischer Sicht, aber auch interdisziplinär beleuchten, die Sichtweise der Justiz klären und Lösungsansätze für Therapeut*innen, aber auch deren Konsequenzen aufzeigen.

 

  • Prof. Dr. Anja Henningsen (Professorin für Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Geschlechterkompetenzen und Diversität an der Fachhochschule Kiel)
    Sexualität und Gewalt: Sichtweisen junger Menschen
    Für junge Menschen bildet die Zustimmungsmoral einen Kern ihres Sexualitätsverständnisses und grenzt sie von sexualisierten Grenzüberschreitungen ab. Zugleich erkennen sie eine Vielfalt von Sexualitäten und Geschlechtern an und besitzen ein differenziertes Gewaltverständnis. Dennoch spiegeln sich in ihren Ansichten auch hartnäckige gesellschaftliche Mythen über Sexualität und sexualisierte Gewalt wider, vor allem die sogenannten Vergewaltigungsmythen, die trotz ihrer differenzierten Sichtweisen weiterhin Einfluss ausüben.

 

Außerdem wird eine Ausstellung zu sehen sein

  • Ausstellung: „Geburt. Sprache. Trauma.“
    Ich schreie nicht wegen der Schmerzen, ich schreie, weil ich das Gefühl ha-be, gehört werden zu müssen.“ „Wir machen eine PDA, das beruhigt die La-ge.“ Tat es nicht. Ende 2020 wurde unser Kind per Notkaiserschnitt aus mir geschnitten – 9:30 Uhr: „Wir fahren jetzt in den OP.“, Geburtszeit: 9:38 Uhr. Aufwachraum: gezeigten „Wie geht es meinem Kind?“ „Ich geh mal fragen.“ Es kommt niemand mehr. Für zwei Stunden. „Da ist Corona bedingt etwas schiefgelaufen.“
    Die Bilder begleiten meine Be- und Verarbeitung unserer traumatischen Ge-burtsgeschichte. Ausgelöst durch Sprache und Kommunikationslosigkeit.

 

Die Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet unter  10. Interdisziplinäre TRAUMA-FACHTAGUNG am 20. November 2024

 

Veranstaltungsdatum:
Mittwoch, 20. November 2024, ganztägig von 8.45 Uhr bis 17.00 Uhr

Veranstaltungsort:
EDZ (Elmshorner Dienstleistungszentrum Elmshorn, Ramskamp 71-75)

Veranstalter:
Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Westholstein 

Zielgruppen:
Fachkräfte aus der öffentlichen und freien Jugendhilfe, aus Therapie und Beratung, aus der Medizin, sowie aus Kindertagesstätten und Schule

 

Teilnahmegebühr:  115 €

 

Workshop 1 Donnerstag, 21.11.2024

Workshop: „Kinder mit impulsivem Verhalten im Alltag feinfühlig begleiten“

Referenten:

Ralph Kortewille Diplom-Psychologe, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut
Jule Lehmbeck Sozialpädagogin, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin i.A.

Regio Kliniken GmbH/ Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz Elmshorn

TERMIN

21. November 2024
von 09.00 – 16.00 Uhr
im Wendepunkt Fortbildungszentrum

KOSTEN

95 € inkl. Getränke & Kekse

Die Anmeldung ist ab sofort freigeschaltet unter Workshop zur Interdisziplinären TRAUMA-FACHTAGUNG: „Kinder mit impulsivem Verhalten im Alltag feinfühlig begleiten“
Hier finden Sie auch weitere Informationen zum Workshop.

 

Mit herzlichen Grüßen aus dem Wendepunkt

 

 

Teilnahme online
Tagung am Mittwoch, 16.11. 2022
, 8.45 Uhr bis 16.00 Uhr

Normalpreis:  75€
rabattierter Preis 35€

Teilnahme an einem Webinar:
Donnerstag 17.11. 2022
, 8.45 Uhr bis 16.00 Uhr

Normalpreis:  75€
rabattierter Preis 35€

Voraussetzung rabattierter Preis: Nachweis / Immatrikulationsbescheinigung
Wenn Sie über unser Buchungssystem die Zahlungsaufforderung des regulären Teilnahmebeitrages erhalten, brauchen Sie dieser nur in rabattierter Summe (also für eine Online Teilnahme 35€) nachkommen. Zusätzlich benötigen wir einen Nachweis, wenn Sie studierend sind über Ihre Immatrikulationsbescheinigung bzw. sich noch in der Ausbildung befinden einen Ausbildungsnachweis an unsere Verwaltung unter verwaltung@wendepunkt-ev.de.

Die Angebote sind getrennt buchbar.

Akkreditierung:
Die Veranstaltung wurde von der Ärztekammer Schleswig-Holstein akkreditiert. Für die Teilnahme am Fachtag erhält man 8 Basispunkte der Kategorie A und für die Teilnahme an einem der Online-Workshops erhält man 8 Basispunkte sowie 2 Interaktionspunkte der Kategorie C.

Die Veranstaltung wurde von der Psychotherapeutenkammer Schleswig-Holstein akkreditiert. Für die Teilnahme an beiden Tagen erhält man 12 Fortbildungspunkte der Kategorie B.

 

 

 

 

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wir möchten Sie bereits jetzt auf unsere

10. Interdisziplinäre Traumafachtagung

am Mittwoch, den 20. November 2024

hinweisen, bei dem es in diesem Jahr um den

Schwerpunkt „Trauma und Sexualität“

gehen wird.